Die wunderschöne Graftschaft Lichtenstein besteht schon seit langem.
In anmutigen Dörfern und Städten leben die Menschen friedlich zusammen, in letzter Zeit geführt mit behutsamer Hand von den Herrschenden Elenore und Heinrich von Lichtenstein. Ihr ganzer Stolz sind ihre beiden Söhne Girolamo und Eduard.
Nachdem der jüngere Bruder, Eduard, vor Jahren halb Lichtenstein jedoch in die Luft gejagt hatte, verlor die Grafschaft nicht nur die alten Herrscher, sondern auch der junge Graf sein Augenlicht und - sämtliches Gold.
Der Wiederaufbau
Viele Jahre vergingen.
Die zwei Brüder suchten vergebens nach den eisernen Reserven ihrer Eltern, um die Grafschaft wieder aufzubauen und das Volk zu ernähren. Leider erwies sich die Suche als kaum lösbar. Hinzu kam auch, dass Eduard verzweifelt versuchte, wieder sehen zu können.
Er bereiste viele neue Länder mit seinem treuen Diener, der ihn überall hinführte. Nach einiger Zeit landete er auch in den Grafschaften Uhlenforst, Dörpe und Mkalvanien und viele fleißige Heiler versuchten ihr Glück, um den Grafen zu heilen. Nur gemeinsam konnten die Bewohner dieser Länder dem Grafen helfen, und so langsam erlangte er sein Augenlicht wieder zurück.
Mit eigenen Augen
Auf seinen Reisen hatte der Graf auch das Land Mkalvania und seinen hohen Herrscher, Lord Mkal, besucht. Dort hatte er Gelegenheit, trotz seines Gebrechens die ungeheuren Schätze der mkalvanischen Bibliothek zu bestaunen. Lord Mkal hatte ihn eingeladen, jederzeit die kostbaren Bücher eingehend zu studieren. Damals hatte Graf Eduard das überaus freundliche Angebot mit Bedauern entgegengenommen, dachte er doch, nie wieder ein solches Werk mit eigenen Augen studieren zu können.
Doch nun frohlockte der Graf: Sein Augenlicht war weitestgehend wieder hergestellt und die vielen Bücher in Mkalvaniens riesiger Bibliothek warteten auf ihn.
Ein neues Ziel
Eduard verbrachte gern die Zeit im Schlosse von Mkalvania und genoss die große Gastfreundschaft des Lords. Dennoch: Lichtenstein musste wieder aufgebaut werden. Lichtenstein brauchte wieder einen Grafen, der für alles einstand! So machte sich Eduard daran, Lichtenstein wieder aufzubauen. Aus den Trümmern der zerstörten Burg baute er sie zusammen mit vielen Helfern im Lande wieder auf. Nun brauchte es eine Gräfin und einen Nachfolger.
Nur das erweist sich noch immer als ein fast unlösbares Problem. Offensichtlich wurde Eduard mit einem Fluch belegt, was ihm nicht ermöglicht, endlich glücklich mit einer Gefährtin zu sein.
Lichtenstein wird mit seinem Tod wohl schließlich untergehen ... außer es geschieht ein Wunder ...