🎅 Ein Abend voller Lachen, List und leuchtender Augen
Am 6. Dezember war es wieder so weit: In Mendacium fand der alljährliche Besuch des Nikolaus statt und wie immer brachte er nicht nur Geschenke, sondern auch eine ganze Kutsche voll guter Laune, neckischer Kommentare und der einen oder anderen ermahnenden Zeile aus seinem berühmten goldenen Buch mit.
Als sich der Winterabend über das Land senkte und die ersten Gäste sich auf dem Platz versammelten, hallte plötzlich ein kräftiges „HO-HO-HOOOO!“ durch die verschneiten Gassen. Der Nikolaus war angekommen und sofort regte sich im Volk eine Mischung aus Vorfreude und leiser Unsicherheit. Schließlich ist allgemein bekannt, dass der Mann mit Bart mehr weiß, als jedem lieb sein kann.
Ein Buch, das alles verrät und ein Nikolaus, der alles sieht
Kaum erschienen, blätterte der Nikolaus mit ernster Miene in seinem dicken Buch. Schon bald merkten die Menschen von Mendacium, dass seine Elfen offenbar überall ihre Augen haben. Kamilla etwa musste feststellen, dass selbst ihr Federkostüm sie nicht unerkannt bleiben ließ: Der Nikolaus wusste natürlich ganz genau, wer sie war.
Georg und Michel versuchten sich zwischenzeitlich unauffällig hinter anderen zu verstecken, doch auch sie wurden rasch hervorgeholt. Und stets blieb die Frage im Raum: „Woher weiß er das alles?“ Die Antwort: Der Nikolaus weiß eben vieles – und er sagt es auch.
Gedichte, Geständnisse und kleine Schwindeleien
Besonders mutig zeigte sich Jungfer Blue, die ein Gedicht vortrug, ausgerechnet vor einem Mann, dessen Buch angeblich jedes unartige Wort notiert. Das Gedicht wurde dennoch mit wohlwollendem Kopfnicken aufgenommen.
Auch Kamilla wagte sich vor und gab ein eigenes kleines Weihnachtsgedicht zum Besten, begleitet von viel Charme und einem Zwinkern, das selbst den Nikolaus kurz aus dem Konzept brachte – zumindest behauptete sie das später.
Gromek hingegen musste sich einige mahnende Worte anhören: Offenbar war er im Laufe des Jahres mehrfach durch ungebührliches Verhalten aufgefallen: von verschwundenen Weinfässern bis zu allzu eifriger Aufmerksamkeit gegenüber Kamilla und Blue.
Reiner und Sinthoras: Die Anständigen des Jahres
Zur allgemeinen Überraschung – und nicht ohne Stirnrunzeln bei einigen Anwesenden – nannte der Nikolaus zwei Personen lobend beim Namen: Reiner und Sinthoras. Laut seinem Buch seien sie die Anständigsten der gesamten Runde. Ob dies einstimmig so gesehen wurde, bleibt offen, aber der Nikolaus zeigte sich überzeugt.
Geschenke, Schnee und der Humor des Nikolaus
Natürlich war der Nikolaus nicht nur gekommen, um zu ermahnen. Nach und nach erhielten alle ihre Geschenke, selbst Leo, der sich fragte, ob dieser Nikolaus mit seinem eigenen aus der Heimat verwandt sei.
Zwischendurch wurden Schneebälle geworfen, Scherze gemacht und sogar die Wache bekam, ungeplant, eine fliegende Ladung Schnee ab. Der Nikolaus nahm es mit Humor, auch wenn er gelegentlich drohte, einzelne Besucher einzupacken und mit zum Nordpol zu nehmen.
Ein Geschenk für den Nikolaus und ein unerwarteter Moment
Zum Abschluss seiner Runde wandte sich der Nikolaus an Lord Mkal, den er scheinbar besonders streng im Blick hatte. Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Der Lord überreichte ihm ein eigenes Geschenk: ein Gemälde des Malers Ignatius Emberhand, das einen ganz besonderen Nikolaus zeigt, wie er Kindern Geschenke bringt.
Der Nikolaus reagierte mit einer Mischung aus Verwunderung, doch sein Lächeln verriet, dass er sich durchaus geehrt fühlte.
Abschied im Schneegestöber
Nachdem die letzten Pakete verteilt waren, das große Buch zugeklappt und die Elfen scheinbar zufrieden nickten, verabschiedete sich der Nikolaus. Zurück blieb ein Trubel aus Gelächter, Gesprächsfetzen und dem warmen Gefühl, dass Mendacium wieder einmal einen Abend voller Gemeinschaft, Humor und weihnachtlicher Magie erlebt hatte.