Als das Ungeheuerliche geschah, waren die Kinder noch klein: Enak und Rutheo Nightfire. Ihre Eltern, die viele Jahre im Dienste des Lords gestanden hatten, kamen durch noch immer ungeklärte Umstände ums Leben. Das große Herz von Lord Mkal bewog ihn, Rutheo als seinen Neffen aufzunehmen. Enak erhielt Schutz in einer anderen Familie. Rutheo Nightfire wohnt seitdem auf Schloss Mkalvania, wo er allerdings nur selten anzutreffen ist. Seine Passion ist das Reisen.
Vor kurzem besuchte Rutheo Mkalvania, und ein Mitarbeiter der Mkalvania Gazette konnte an einem Gespräch teilnehmen. Wir geben hier sein Gedächtnisprotokoll wieder:
Rutheo Nightfire: Guten Abend, Onkel. Guten Abend, Reiner, guten Abend allerseits!
Lord Mkal: Guten Abend, Rutheo.
Reiner Carlberg: Guten Abend, Ru.
Tjark Silverwing: Guten Abend.
Micha Onmura: Guten Abend, Rutheo.
Lord Mkal: Wie war deine Reise?
Rutheo Nightfire: Oh, die war lang. Ich war ja ein halbes Jahr unterwegs, so ungefähr
Lord Mkal (nickt).
Reiner Carlberg: Oder noch länger.
Tjark Silverwing: So eine lange Reise , woher kommt Ihr denn?
Micha Onmura: Ja, das ist interessant zu erfahren.
Rutheo Nightfire: Ach, ich bin viel gereist. Wisst ihr, ich war ja lange Zeit auf dem Internat und bin dann auf Weltenreise gegangen.
MG: Habt Ihr im Internat eine spezielle Ausbildung erfahren?
Rutheo Nightfire: Naja, wer tut das nicht (grinst). Es war ja auch ein sehr gutes Internat. Mein Onkel hat es ja ausgesucht.
Lord Mkal: Nicht nur ausgesucht, auch bezahlt!
MG: Ja, Die Kosten waren sicherlich nicht gering. Was hat euch dazu bewogen, nach dem Internat auf Weltenreise zu gehen?
Rutheo Nightfire: Ich war neugierig. Im Internat haben wir vieles gelernt, aber natürlich wenig gesehen. Und da dachte ich, so eine Reise wäre gut, um auch das wirkliche Leben ausführlich kennen zu lernen.
Lord Mkal: (flüstert) Vor allem, um in Schwierigkeiten zu geraten.
Rutheo Nightfire: Ehm ... na ja (errötet bei den letzten Worten des Lords).
MG: Ich überlege, warum Ihr trotz der großen Hilfe und Fürsorge von Lord Mkal nicht hierher zurückgekehrt seid, um ihn zu unterstützen, ihm vielleicht auch nur zu danken?
Rutheo Nightfire: Ich ... äh ... oh, ich bin meinem Onkel sehr dankbar! Immerhin hat er mich ja als Waisenkind aufgenommen und so viel für mich getan. Aber – das Leben als Prinz im Schloss ist nichts für mich.
MG: Warum nicht?
Lord Mkal: (lächelt Rutheo ermutigend zu).
Rutheo Nightfire: Ich bin dafür zu ... ehm ... ach, ich weiß auch nicht. Ich möchte lieber Abenteuer erleben als Rüschenhemden tragen.
Tjark Silverwing: Hemdentragen ist auch nervig.
Lord Mkal: Abenteuer ... mein lieber Neffe, ich weiß mehr über deine Abenteuer als du glaubst!
Rutheo Nightfire: (schluckt) J... Ja, Onkel.
MG: Teilt ihr Eure Gedanken mit Prinz Kali?
Rutheo Nightfire: Ähm ... Ich habe den Prinzen bisher selten auf seinen Reisen begleitet.
MG: Und wie ist ansonsten Euer Kontakt zu Prinz Kali, falls ich das fragen darf?
Rutheo Nightfire: Wir sehen uns selten, fast nie, würde ich sagen. Ich bin ja immer unterwegs. Aber ich mag ihn. Er ist ein netter Kerl. Und hat einen Vogel (lacht).
Lord Mkal: (lächelt).
MG: Ja, das stimmt. Er hat einen Vogel, den er gezähmt hat und zu dem er gut ist. Habt ihr vor, eines Tages Eure Reisen zu beenden und euer Wissen dem Schloss von Mkalvania und auch seinen Bewohnern zuteilwerden zu lassen?
Rutheo Nightfire: Vielleicht, wenn ich etwas älter bin. Aber ... (er schaut schüchtern zu Lord Mkal) ... solange mich mein Onkel lässt, möchte ich gerne Abenteuer erleben ... auch, wenn das gefährlich sein kann.
Lord Mkal: (nickt energisch) Ja, gefährlich!
MG: Vielen Dank, Rutheo, dass Ihr meine vielen Fragen so offen beantwortet habt.
Rutheo Nightfire: Gerne. Onkel hat gemeint, es wäre wichtig (lächelt).
Lord Mkal: Das is es. Auch, wenn du so selten hier bist, gehörst du zur Familie!
Rutheo Nightfire: Danke, Onkel.