Meine lieben Freunde, Gefährten, Einwohner Mkalvanias und all jene, die ihren Weg durch den Äthernebel hierher gefunden haben,

es ist wieder jene Zeit, in der die Natur den Atem anhält, die Sterne ein wenig klarer funkeln und selbst mein alter,  Geist für einen Augenblick innehält. Ja ,   ich, der in Kriegen, Reichen und Jahrhunderten gelebt hat, sage das tatsächlich: Ich halte inne. Nicht weil ich muss… sondern weil es gut tut.

In der Bibel lese ich zu dieser Zeit gern wieder die alten Worte des Propheten Jesaja:

„Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.“

Und ich denke mir jedes Jahr: Schön wär’s, Jesaja, wenn die Menschen auch mal länger hinschauen und innehíelten.

Denn wir alle stolpern durch unseren Alltag, von Verpflichtung zu Verpflichtung, von Nachricht zu Nachricht, von „Muss“ zu „Schon wieder zu spät“. Manche rennen durch ihr Leben, als wäre ein Drache hinter ihnen her, der sie fressen will. Und glaubt mir: ich kenne Drachen. Die meisten brüllen weniger als die Termine im Kalender.

Doch dann… kommt dieses Fest.
Ein Kind.
Ein Versprechen.
Ein Moment, in dem Himmel und Erde sich berühren.

Lukas beschreibt es so schlicht und doch überwältigend:

„Fürchtet euch nicht… Heute ist euch der Retter geboren.“

Fürchtet euch nicht!
Drei kleine Worte. Ich habe Jahrtausende gebraucht, um zu begreifen, wie mächtig sie sind.

Fürchtet euch nicht! - trotz der Sorgen dieser Welt.
Fürchtet euch nicht! – trotz Unruhe, Kriegen, Krisen,
Fürchtet euch nicht! – 
trotz dem Gefühl, manchmal zu klein zu sein für das große Dunkel da draußen.

Fürchtet euch nicht:  denn Licht kommt nicht immer als Feuerball vom Himmel.
Manchmal liegt es in einer Krippe und schläft.

Und das ist das Wunder von Weihnachten:

Es ist nicht laut, nicht prunkvoll.

Nicht mit einer Herde Zentauren und feuerspeienden Chimären angekündigt,
obwohl das durchaus eindrucksvoll wäre.

Es beginnt einfach. Leise. Mit einem Kind.

Vielleicht steckt in dieser göttlichen Zurückhaltung eine Botschaft,
die wir in unserer Zeit nötiger haben als je zuvor:

🌟 Schalte einen Gang runter.
🌟 Sieh das Kleine, das Wertvolle, das oft Übersehene.
🌟 Erinnere dich: Hoffnung kommt oft unscheinbar.

Wenn ich auf die heutige Welt schaue, sehe ich vieles, das schwer auf den Gemütern der Menschen lastet: Konflikte, Ungerechtigkeit, Hektik, Überforderung, der endlose Versuch, all den Erwartungen gerecht zu werden. Selbst ich, der den Untergang von Reichen erlebt hat, sage euch: Das ist ganz schön viel.

Aber Jesaja spricht nicht vom Ende.
Er spricht vom Anfang.
Vom Licht, das in der Finsternis erscheint.
Von einem Kind, das „Friedenfürst“ genannt wird.

Nicht „Budgetminister“.
Nicht „Krisenkoordinator“.
Friedenfürst.

Und vielleicht ist das die Weihnachtslektion, die wir uns heute mitnehmen dürfen, ohne Zeigefinger, dafür mit einem Glas warmem Met:

👉 Hoffnung beginnt immer bei den Menschen, die sich einen Moment Zeit nehmen, einander anzusehen.
👉 Frieden beginnt da, wo jemand tief durchatmet, bevor er antwortet.
👉 Licht beginnt da, wo du einem anderen ein kleines bisschen Wärme schenkst.

Und wenn ihr mich fragt, ich, der alte Vampir, der schon alles gesehen hat, von Pharaonen über Könige bis zu Kapitänen und Kobolden, dann sage ich:

Es wirkt. Jedes Mal.

Also lasst uns in diesem Jahr gemeinsam üben, was Weihnachten uns anbietet:
Ein wenig Stille.
Ein bisschen Herz.
Ein Funken Mut.
Und die Erinnerung daran, dass der Retter heute geboren ist, nicht vor zweitausend Jahren, irgendwo in einem staubigen Stall, sondern in jedem Moment, in dem wir das Gute wählen.

Meine Freunde, meine Familie, ihr wunderbaren, manchmal chaotischen, immer Liebenswerten:

Ich wünsche euch ein gesegnetes, fröhliches, warmes Weihnachtsfest.
Möge der Friedenfürst euch sanft führen, möge das Licht der Hoffnung eure Wege erhellen, und möge euer Alltag ein kleines bisschen weniger nach Chaos und ein bisschen mehr nach Frieden schmecken.

Und sollte euch das Stressmonster doch wieder anspringen: ruft mich. Ich kenne da ein paar Tricks.

In Freundschaft, Güte und mit einem großen Schluck Weihnachtsmet,
Euer Lord Mkal Jun