Sascha De Santos-Ragu hat seine Eltern früh verloren. Da er zu jung war, um sich selbst versorgen zu können, wurder er in einem Pflegeheim untergebracht. Als er zwölf Jahre alt war, beschloss er, das Heim zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Nach vielen Monden des Wanderns und Suchens traf er schließlich in Mkalvania ein, wo er auch seinen späteren Ziehvater Gromek Ragu kennenlernte.

Mittlerweile ist De Santos-Ragu ein angesehener Bürger unseres Landes, beschäftigt mit vielfältigen Aufgaben. Trotz der Fülle seiner Termine konnten wir ein Gespräch mit ihm ermöglichen:

MG: Du bist noch nicht lange in Mkalvania. Dein Weg hat dich eher zufällig hierher gebracht. Wie kam es dazu?

Sascha De Santos-Ragu: Es war an dem Tag, als der neue Hafen eingeweiht wurde. Es gab ein großes Fest, ich wurde als Begleiter mitgenommen.

MG: Und da hast du auch deinen „neuen“ Vater kennengelernt – was hat dich an ihm beeindruckt, oder ist er auf dich zugekommen?

Sascha De Santos-Ragu: Ja so halb. Ich bin meinem Vater tatsächlich auf meiner Reise schon einmal begegnet, in Mkalvania traf ich ihn dann wieder. Wisst Ihr, mein Vater ist manchmal etwas grummelig, aber er ist ein guten Mensch und das sah er wohl auch in mir. So kam es, dass wir uns immer besser kennenlernten, und schließlich habe ich mich dem Handelsvertreter aufgedrängt. Ich denke er bereut es aber nicht (grinst bei den letzten Worten).

MG: Ja, das denke ich auch. Nun lehrt er dich das große Handwerk eines Handelsvertreters. Was sind bei der Ausbildung deiner Meinung nach die Höhepunkte?

Sascha De Santos-Ragu: An erster Stelle natürlich die gemeinsamen Erlebnisse, gefolgt von der Vielfalt, die dieser Beruf mit sich bringt und die verschiedenen Arten Menschen, die man dadurch kennenlernt, sind große Höhepunkte für mich.

MG: (nickt) Darüber hinaus hast du dich selbstständig gemacht und sogar ein eigenes Geschäft in Mkalvania im Dorf Schattenblut eröffnet – einen Barbershop. Warum auch das noch?

Sascha De Santos-Ragu: Ja genau! Im Grunde habe ich genug zu tun, aber ich habe mich gefragt, was ich für die Bewohner Mkalvanias machen kann, so kam ich auf die Idee, diesen Barbershop zu eröffnen. Einfach, um den Bürger etwas zu verwöhnen, damit er einfach mal abschalten kann.

MG: Soweit ich gehört habe, findet dein Shop großen Anklang. Eine letzte Frage: Wie kannst du solch zwei wichtige und große Aufgabenfelder gleichzeitig bewältigen?

Sascha De Santos-Ragu: Es wird nicht immer leicht sein, da ich nicht überall gleichzeitig sein kann. Handelsreisen brauchen auch ihre Zeiten. Ich habe einen Kasten vor meinem Barbershop aufgestellt, dort können mir die Bewohner eine Nachricht hinterlassen und somit einen Termin absprechen, an Tagen wo ich nicht im Laden bin.

MG: Verstehe. Nun, wir wissen, wie eng deine Zeit begrenzt ist, deswegen danke ich dir sehr, dass du dennoch bereit für dieses Gespräch gewesen bist. Vielen Dank Sascha, und viel Erfolg bei Allem, was du unternimmst!

Gromek Ragu bei der Arbeit